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Zur Situation von Latein

700Saarbrücken 308

Es war ein geradezu symbolträchtiger Kontrast: In der Congresshalle fand das Bundessprachenfest statt, an dessen Ende eine Lateingruppe aus Nordrhein-Westfalen ganz oben auf dem Siegertreppchen stand.

Zugleich demonstrierten vor der Kongresshalle Studenten, Schüler, Lehrer und Eltern gegen die Pläne der Landesregierung, an der Lehramtsausbildung zu sparen – und dies gerade auch in der Sprache, in der der Siegerbeitrag verfasst war.

Die Lehramtsausbildung in Latein soll bereits ab dem kommenden Wintersemester gestrichen werden. Die Einspareffekte dieser Maßnahme sind dabei äußerst fragwürdig, denn die Verträge der Dozenten in der Lateinlehrerausbildung gelten noch bis mindestens zum Jahr 2030.

Dabei könnte dieser Ausgang des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen auch ein Signal an die Landesregierung sein: Sich in der Großregion auch auf die gemeinsamen Wurzeln Europas zu besinnen - gerade auch in einem Bundesland, in dem es so viele römische Überreste gibt. Überreste, die von gut ausgebildeten Fachleuten erforscht und bewahrt werden. „Ohne Latein kein Europa" hieß es dazu auf einem Banner der Demonstranten vor der Congresshalle.

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